Kosteneffizienz durch Toleranzhülsen

In der industriellen Fertigung spielt die Wahl der richtigen Verbindungstechnik eine entscheidende Rolle – nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich. Montagezeiten, Bearbeitungskosten und Flexibilität wirken sich direkt auf die Gesamteffizienz aus. Während Klebeverbindungen oder Presspassungen in vielen Bereichen nach wie vor zum Einsatz kommen, bieten Toleranzhülsen eine kostengünstige und effiziente Verbindungstechnik.

Klassische Verbindungstechniken im Vergleich

Kleben wird häufig eingesetzt, um Bauteile sicher miteinander zu verbinden. Der Prozess erfordert jedoch Wartezeiten für das Aushärten sowie zusätzliche Nachbearbeitungsschritte. Zudem können Temperatur- oder Alterungseinflüsse die Lebensdauer negativ beeinflussen.

Presspassungen überzeugen durch hohe Festigkeit, sind aber mit hohem Bearbeitungsaufwand verbunden. Enge Toleranzen müssen eingehalten werden, was präzise Fertigungsschritte erforderlich macht. Dies führt zu längeren Bearbeitungszeiten und höheren Kosten und erhöht das Risiko von Ausschuss.

Toleranzhülsen als kosteneffiziente Alternative

Eine Toleranzhülse ist ein dünnwandiges, gewelltes Metallband in Zylinderform. Durch ihre elastischen Wellen entsteht beim Einpressen eine federnde Wirkung: Die Hülsen pressen sich gleichmässig zwischen Welle und Nabe und sorgen für eine kraftschlüssige Verbindung. Dadurch können selbst grössere Fertigungstoleranzen, Fluchtungsfehler oder thermische Ausdehnungen zuverlässig ausgeglichen werden.

Dieser einfache, aber wirkungsvolle Mechanismus macht die Montage deutlich schneller und unkomplizierter als beim Kleben oder bei Presspassungen. Klebstoffe müssen nicht aushärten, präzise Nacharbeit ist nicht erforderlich.

Die Vorteile im Überblick:

  • Schnelle Montage: kein Kleben, keine Wartezeiten
  • Montagekosten senken: grössere Fertigungstoleranzen sind zulässig
  • Bearbeitungskosten reduzieren: weniger aufwendige Nacharbeit erforderlich
  • Flexibilität: Verbindung lösbar und wiederverwendbar
  • Schutzfunktion: Einsatz als Rutschkupplung bei Überlast

Wie sieht das konkret in der Praxis aus?

Im direkten Vergleich zeigen Toleranzhülsen klare Kostenvorteile gegenüber Kleben und Presspassungen.

Ein Anwendungsbeispiel: Auf einer Welle mit 08 mm sollen 3 Zahnriemenscheiben befestigt werden. Als Passfeder wurde eine 12 mm lange und 3 mm breite Feder ausgewählt, die 5,8 Nm übertragen kann. Eine vergleichbare Toleranzhülse kann 5,7 Nm übertragen. Bei der Lösung mit Toleranzhülse sparen sie rund 38 % der Kosten.

In Elektromotoren genügt statt geklebter Statoren das Einpressen einer Toleranzhülse. Die Montagezeit reduziert sich dadurch erheblich.

Bei der Wälzlagerbefestigung ermöglichen Toleranzhülsen grössere Toleranzen bei Bohrungen und Wellen, wodurch der Fertigungsaufwand sinkt.

Bei Anwendungen mit Wärmedehnung gleichen die elastischen Eigenschaften der Toleranzhülse die Ausdehnungen zuverlässig aus und reduzieren so den Ausschuss.

Toleranzhülsen sind mehr als nur Verbindungselemente – sie sind effiziente Problemlöser, die Zeit sparen und Montagekosten deutlich senken. Als Alternative zu Kleben und Presspassungen bieten sie Ingenieur:innen und Konstrukteur:innen die Möglichkeit, Bearbeitungskosten zu reduzieren und gleichzeitig eine zuverlässige Verbindungslösung zu erhalten.

Wir beraten Sie bei der Auswahl und Auslegung der passenden Toleranzhülse und begleiten Sie von der Idee bis zum fertigen Bauteil. Kontaktieren Sie uns gerne.

Tags: Technik
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.